Meine Kunst ist bewusst nicht-figurativ abstrakt.
Mir geht es vor allem darum, bestimmte Strukturen und Farben sowie unterschiedliche Materialien in einem kreativen Prozess zu bearbeiten. Die Bilder sehe ich innerlich schon vor mir, lange bevor ich sie male. Es ist mir ein tiefes Bedürfnis diese inneren Bilder in die Realität umzusetzen. Nach der Vollendung können durchaus spontan Eindrücke entstehen, welche an konkrete Objekte, Orte oder Situationen erinnern. Die Titel meiner Bilder stammen aus diesen nachträglichen Assoziationen. Die eigene Phantasie wird mit der nichtfigurativen Malkunst angeregt und die Interpretation bleibt letztlich jedem Menschen selbst überlassen. Viele Menschen möchten meine Bilder gerne berühren. Durch die unterschiedlichen, teilweise grobkörnigen Schichten, erinnern sie an dreidimensionale Objekte und wirken dadurch auch haptisch.
Meine nichtfigurativen Gemälde sind keine reinen Zufallsprodukte. Ich habe eine klare Vision, wohin das Gemälde sich entwickeln soll. Mein Malprozess ist zwar sehr intuitiv, dennoch ist bei meiner Arbeit wenig dem Zufall überlassen. Meine Methode besteht darin, ein Gemälde in verschiedenen Schichten aufzubauen. Dabei überlege ich mir bereits bei der Grundierung eine bestimmte Struktur und Farbkomposition. Es kommt auch gelegentlich vor, dass ich Bilder mit komplett neuen Schichten übermale, um einen bestimmten Prozess zu vervollständigen. Dies geschieht, wenn die „Geschichte“ des Bildes für mich noch nicht zu Ende erzählt ist und ich sie „weiter“ erzählen möchte.
Es ist nicht mein Ziel einfach „hübsche“ Bilder zu malen, auch wenn mir eine gewisse Ästhetik, die ich als harmonisch und vor allem farblich stimmig erlebe, wichtig ist.
Als Farben verwende ich überwiegend Acryl -und Ölfarben. Letztlich verwende ich sehr gerne unterschiedliche Materialen und Farbzusammenstellungen, da ich auch häufig neue Dinge ausprobiere. Ich bevorzuge Holz als Malgrund und arbeite überwiegend mit meinen Handflächen und Fingern. Der unmittelbare Kontakt zu meinen Bildern ist mir dabei sehr wichtig. In den letzten Jahren habe ich meine Handmaltechnik verfeinert und weiterentwickelt. Leichte Spachtel und Pinsel kommen auch zum Einsatz, sind aber immer weniger wichtig bei meiner Arbeit . In meinen Bildern verarbeite ich auch gerne Naturmaterialien. Viele Menschen bringen mir von ihren Reisen z.B. Sand und Erde mit, die ich dann in ein Gemälde integriere. Jedes Bild hat somit seine ganz eigene Geschichte.
Ich finde Inspiration für meine Malereien in natürlichen Mustern und Formen. Vor allem Versteinerungen, Mineralien, Wasser und das natürliche Licht regen mich zu vielen Ideen an. Meine Bilder entstehen auch häufig, während ich Musik höre. Einen besonderen Stellenwert haben hier die elektronischen Klanglandschaften von meinem Ehemann Serge Devadder. Seine Kompositionen entfalten sich auf „organische“ Art und Weise, sehr ähnlich wie auch meine Bilder entstehen. Diese Musik hat für mich eine besondere Tiefe und inspiriert mich, seitdem wir zusammen sind.
Birgit Schweimler - Dießen am Ammersee, 2021
• Seit Mai 2019, Künstlerin bei „AUKIO Ateliers“, Pähl
• Seit 2016 Tätigkeit als freischaffende Künstlerin, ganz der abstrakten Malerei gewidmet.
• Kunsttherapeutin [A.K.T München, Forum für analytische und klinische Kunsttherapie] (2008-2012).
• Regelmäßige künstlerische Tätigkeiten beim Projekt der Gesellschaft zur Förderung der Kunst und Kulturtherapie e.V. (GFFKT e.V.), München (1995-2002).
• Während und nach der Studienzeit: Künstlerische Entwicklung, Unterricht in abstrakter Malerei, Aktzeichnen.
• Diplom Sozialpädagogin [Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Fachbereich Sozialwesen (FH)] mit Schwerpunkt „Soziale Organisation“ (1986-1992). Bis 2016, verschiedene führende Funktionen in der Sozialarbeit.
• Geboren in Oberndorf am Neckar (1966). Aufgewachsen und Schulzeit in Ulm – Lehr.
My art consists of non-figurative abstract paintings.
At the core of my work lies my curiosity to explore complex interactions between various surface textures and chromatic layers. I create my paintings out of a deep necessity to execute images and forms already present in my mind’s eye. Upon completion, a painting may leave visual impressions that remind me of actual objects, places or situations. Many works got their title from these mental associations. Abstract art tends to stimulate the imagination of the viewer – the ultimate meaning depends on individual interpretations. Many viewers of my works also report that they have a desire to physically touch them. Apparently, the various thick layers and granular textures also invite towards a tactile, as well as a visual experience.
At first sight, my art may look „random“, but a closer look should make it obvious that it definitely isn’t. Often, I will have an abstract image in my mind beforehand, a clear vision of where the picture should evolve to. Although I paint very intuitively, the execution of the work is carefully planned and constructed and I leave very little to chance. I already consider the desired colour-composition and future structure during the priming phase. Occasionally I may decide to re-explore an existing canvas and add entirely new layers if I find that painting has not “told its story”.
It is not my intention to create “pleasing” images, but I do tend towards aesthetic choices that I find appealing.
I predominantly use acrylic and oil paints, but also like to experiment with new materials and dye mixtures to explore fresh possibilities. My preferred support is wood. I predominantly paint and fill with my bare hands since I enjoy to have a direct physical contact with the surface of my paintings. I frequently incorporate materials from nature which many people bring back from their various travels. These include sand and soil etc.. I integrate these structures into my paintings or use them as a base for new pigments. Thus, every painting also gains a personal story.
I often find inspiration for my paintings in natural textures. Especially rocks, fossils, minerals, water and natural light often trigger ideas. My images also frequently develop while listening to music, especially the soundscapes of my husband Serge Devadder. Both Serge’s tracks and my paintings share an “organic” development method. The particular depth of his music has been a source of inspiration since we first got together.
Birgit Schweimler - Dießen am Ammersee, 2021
• May 2019, artist at „AUKIO Ateliers“, Pähl
• Since 2016 completely focused on painting.
• Trained art-therapist [A.K.T München] (2008-2012).
• Regularly painting at GFFKT e.V. (1995-2002).
• Painting and acting during and after studies.
• Graduated as Diplom Sozialpädagogin Fachbereich Sozialwesen (FH) from Otto-Friedrich-University in Bamberg with a focus on social management (1986-1992).
• Until 2016, leading positions in various social affairs organisations and departments.
• Born 1966 in Oberndorf am Neckar, Germany. Grew up in Ulm, Germany.
Photos: Michael Koller